4 Jahreszeiten - Zyklus Pötzleinsdorfer Schlosspark
Als im November 2022 der erste Schnee fiel, lockte mich dieser in den Pötzleinsdorfer Schlosspark. Ich hatte diesen Park schon zu allen anderen Jahreszeiten kennengelernt, nur der Winter fehlte noch für den
4 Jahreszeiten-Zyklus. Also schnappte ich meine Kamera, fuhr mit der Linie 41 bis zur Endstation Pötzleinsdorf und los ging’s.
Nach dem Haupttor erstreckt sich eine kleine Anhöhe und man gelangt zu einem richtigen Erlebnisspielplatz, wo sich die Kleinen so richtig austoben können.
Ich nahm den Weg, der rechts davon abzweigt – vorbei an den Tiergehegen. Seit 1980 sind hier Kärntner Brillenschafe und Zwergziegen beheimatet. Es hatte leicht zu schneien begonnen und die Tiere suchten Unterschlupf in ihren Ställen.
Die erste Bekanntschaft mit diesem wundervollen Park machte ich im Spätsommer 2021 - eigentlich relativ spät für eine Wienerin 😊. Damals nahmen mein Jugendfreund Robert und ich die Tour bergauf durch den Wald zum Ladenburger Tor. Der Weg führt ebenfalls am Tiergehege vorbei und schlängelt sich dann links entlang der Schafberggasse und weiter über die Ladenburger Höhe bis hin zum Ladenburger Tor.
Ein wunderschöner Spaziergang durch den Wald war das. Immer wieder machen Schilder darauf aufmerksam die Tiere im Wald nicht zu stören, was mir besonders gut gefiel. Hier haben die Tiere ihre Ruhe.
An der Ladenburger Höhe gibt es kurz vor dem Tor einen kleinen Rastplatz im Wald, aber wir waren noch nicht müde und nahmen nach dem Tor einen kleinen Weg aus dem Wald und es bot sich uns eine wunderbare Aussicht.
Danach spazierten wir am Zaun entlang bergab bis zum Punzettor. Hier liegt das berühmte Gasthaus „Steirerstöckl“.
Hausmannskost und steirische Schmankerln warten hier auf die Gäste.
Allerdings wollten wir nicht einkehren und betraten beim Punzettor wieder den Park.
Wir nahmen den ersten Weg nach links und folgten diesem Weg, der uns zu einem griechischen Tempel führte – dem Preindl Salettl – benannt nach Maria Preindl, einer der berühmtesten Kurtisanen zur Zeit des Wiener Kongresses, die auch Geymüller’s Geliebte war.
Der Schriftsteller Salomon Mosenthal (1821-1877) arbeitete hier sehr gerne.
Nahe dem Salettl befindet sich ein Gedenkstein für den Dichter Johann Baptist von Alxinger (1755-1797), die Inschrift dieses Gedenksteines lautet:
"Es wird doch niemals dem an einem Freunde fehlen, der fähig ist, ein Freund zu sein"
WAHRE WORTE !
Auf der großen Wiese vor dem Tempel, der Azaleenwiese, begrüßten uns vier Statuen, die Wiener Ringstraßenfiguren – ursprünglich zierten sie das Wiener Ringtheater, das 1881 abgebrannt ist.
Max Schmidt, der letzte Besitzer, des Schlossparkes, hat sie erworben und in den Park übersiedelt.
Langsam spazierten wir Richtung Eingangstor und näherten uns einem Teich – Teich 1 – ruhig und still lag er vor uns – wie im Märchenwald. Die Skulptur „Junge Menschen“ stammt von Hilde Uray.
Das war unsere letzte Station für diesen Tag.
An einem herrlichen Frühlingstag im Jahr 2022 wollten Robert und ich diesen wunderschönen Park genauer erkunden. Dieses Mal folgten wir nach dem Streichelzoo einem kleinen Anstieg, dem sogenannten Frauenpfad oder Währinger Frauenweg.
Der Währinger Frauenweg ist eine Initiative der Währinger Bezirksvertretung und wurde im Mai 2014 eröffnet. Planung und Umsetzung erfolgten gemeinsam mit dem Museumsverein Währing.
Sehr informativ und sehr aufschlussreich die 10 Tafeln über große Frauen Österreichs, die viel bewegt haben.
Diesem Weg folgend kamen wir zu einer Gabelung, wir hielten uns links und entdeckten so die ehemalige „Bade-Grotte“ des Schlossparkes. Das Wasser der Grotte mündet in den Währinger Bach, der am Nordhang des Schafberges entspringt und den Pötzleinsdorfer Schlosspark durchfließt.
Nach einer kurzen Rast auf den Bänken davor, folgten wir dem Weg bergauf und landeten so wieder auf dem Waldweg zur Ladenburger Höhe.
Diesmal wollte ich unbedingt zur Schafbergwiese – wir schritten durch das Ladenburger Tor und spazierten einen schmalen Waldpfad entlang, der uns direkt zur Schafbergwiese führte. Ein herrlicher Ausblick über den Schafberg lag vor uns.
Zurück nahmen wir den gleichen Weg wie beim ersten Mal – über das Punzettor. Die herrlichen Wiesen und die wunderschönen alten Bäume begeisterten uns genauso, wie beim ersten Mal.
Und als Belohnung gab es diesmal eine Pizza in der Pizzeria Vero, die nahe dem Eingang des Schlossparkes einen wunderschönen Gastgarten hat. Die Vollkorn-Dinkel-Pizza schmeckt mir im Vero einfach am Besten. 😊 - https://vero.co.at/
Im November 2022 nahm ich genau diesen Weg über den Frauenpfad zur Badegrotte und weiter zur Ladenburger Höhe.
Der Park zeigte sich mir im winterlichen Kleid von einer neuen Seite – es hatte an diesem Tag ein ganz eigenes Licht. Viele der Bäume hatten ihr Laub noch nicht ganz abgeworfen und ihre gelben Blätter wirkten als wären sie vergoldet.
Ich war fast alleine in diesem großen wunderschönen Park – nur ab und zu begegnete ich einem Jogger.
Es war still im Wald – wie immer hatte ich Nüsse eingesteckt um Eichhörnchen heranzulocken und zu füttern. Ich klopfte zwei Nüsse aneinander und siehe da, plötzlich hörte ich im gleichen Takt eine Klopfantwort – ich klopfte nochmal …und wieder erhielt ich eine Antwort – ich schaute mich um und entdeckte einen Specht hoch oben in den Wipfeln der Bäume – es war wirklich spannend – klopfte ich kurz, klopfte er kurz, klopfte ich lang, kam die gleiche Antwort. Ein Weilchen setzte ich das Spiel mit dem Specht fort, danach spazierte ich langsam Richtung Ladenburger Tor.
Retour nahm ich wieder den Weg, dem Zaun entlang, außerhalb des Park’s und betrat ihn wieder durch das Punzettor. Ich genoss die Stille – es war so friedlich – in diesem Park wird kein Holz gesammelt und weggebracht, es bleibt alles wie es ist zum Verrotten und bietet dadurch vielen Lebewesen Nahrung.
Am Waldesrand näherte ich mich dem zweiten Teich in diesem Schlosspark. Diesen hatte ich im Sommer durch das viele Laub der Bäume übersehen. Umgeben von vielen Pflanzen und Schilf liegt er sehr idyllisch.
Immer wieder begegnete ich kleinen Brücken, die über den Währinger Bach führen.
Das rot der Bäume rund um den Teich 1 faszinierte mich besonders, es gab dem Teich ein eigenes Flair.
Der Schlosspark bietet seltenen Tieren und Pflanzen Lebensraum, wie z.B. der Hohltaube, der Äskulapnatter und dem Mittelspecht, mit dem ich kommunizieren durfte.
Die großen Futterwiesen, die im Sommer herrlich anzusehen sind, dürfen nicht betreten werden. Ich finde das einfach fantastisch.
Nahe des Haupteinganges stehen riesige Mammutbäume.
Gegenüber dieser Bäume befindet sich das Schloss, das jetzt eine Waldorf-Schule ist – die Rudolf Steiner Schule.
Beim Ladenburger Tor – nahe der Schafbergwiese führt ein Weg nach Neuwaldegg, diesen sind meine Freundin Claudia und ich im Herbst 2021 gegangen – er führt teilweise bergab über steinernes Geröll, aber als wir auf der Neuwaldegger Straße nahe dem Schwarzenbergpark landeten, war die Freude groß und die Mühe vergessen. So bekommt man ein bisschen einen Eindruck wie weitflächig das herrschaftliche Waldgebiet seinerzeit war.
Das Sport- und Spielangebot im Park ist vielfältig, aber es darf hier nicht mit dem Rad gefahren werden, auch für Hunde heißt es „ich darf nicht hinein“!
Die Öffnungszeiten sind den Jahreszeiten angepasst.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Spaziergang in diesem Park, denn es gibt noch so viel zu erkunden und zu entdecken und auch zum Abschalten gibt es viele lauschige Plätzchen.
(c) Text und Fotos Angelika Högn
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