Auf der Rax
Der erste Ausflug heuer im Sommer führte uns auf die Rax.
Meine Freundin Claudia hatte die Rax schon einmal zu Fuß erklommen, dieses Mal wählten wir allerdings die gemütlichere Variante mit der Gondel.
Diese Seilbahn geht als erste Seilbahn Österreichs in die Geschichte ein.
Am 9. Juni 1926 war es soweit, die Rax-Seilbahn konnte als die erste Personen-Seilschwebebahn Österreichs dem öffentlichen Verkehr übergeben werden.
Die Fahrt ist nicht ganz billig – für eine Berg- und Talfahrt zahlt ein Erwachsener 34,50 und ein Senior 31,00 – dennoch - es ist ein einmaliges Erlebnis.
Die Rax ist für mich als Nicht-Bergfex eigentlich schon eine Spur zu hoch, aber mit der Gondel ist man in 8 Minuten auf 1.547 m Seehöhe und die Aussicht ist einfach umwerfend. Mein Vater hat mir viel über die Rax erzählt, jedoch kann ich mich nicht erinnern je hier gewesen zu sein.
Am Plateau, beim Gasthof Raxalm, angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Ottohaus – der Weg ist mit Geröll angereichert und man benötigt eine gute Trittsicherheit, darum ist geeignetes Schuhwerk unbedingt Pflicht.
Die vielen latschenartigen Bäumchen sagten mir, dass man hier schon hoch im Gebirge ist.
Ca. 40 Minuten später waren wir an unserem Ziel angelangt. Das Ottohaus ist eine Schutzhütte, die nach Erzherzog Otto von Österreich benannt wurde und wo schon Sigmund Freud Stammgast war.
Nahe dem Ottohaus erinnert ein Gedenkstein an den Alpinisten Friedrich Benesch - ein Pionier der Landschaftsfotografie.
Die erste ziffernmäßige Schwierigkeitsbewertung für Klettersteige war die „Benesch-Skala" (die erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch die „Wiener Skala" und später durch die internationale „Alpenskala“ ersetzt wurde).
Nach kurzer Rast wanderten wir retour zum Berggasthof Raxalm, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Das Essen war erstklassig und mit dem ausgezeichneten Service schmeckte es noch besser.
Für Nachmittag hatten wir uns die Höllentalaussicht als Ziel gesetzt. Wir wanderten also wieder Richtung Ottohaus. Diesmal nahmen wir den Weg über den kleinen, naturbelassenen Alpengarten, wo sich auch das Gatterl-Kreuz befindet.
Der Alpengarten liegt unterhalb des Ottohauses und man findet hier zahlreiche, sonst seltene Alpenpflanzen. Aber auch die vielen blühenden Pflanzen entlang des Weges erfreuten uns, wie z.B. die Alpenrose.
Bei der Kreuzung „Praterstern“ zweigten wir Richtung Höllentalaussicht ab. Hier ist der Weg etwas bequemer – ohne viel Geröll. Nur der letzte Teil des Weges ist etwas steinig.
Als wir unser Ziel erreichten, waren wir von der Aussicht überwältigt. In 1610 m Seehöhe hat man hier einen faszinierenden Ausblick auf das große Höllental. Diesen Platz muss man einfach gesehen haben. Er ist auch ein beliebter Fotopoint 😊 und liegt ca. 40 Minuten von der Bergstation Raxalm entfernt.
Die Plattform wurde 1910 an einer Felsnase am Abbruch des Raxplateaus vom Deutschen und Österreichischen Alpenverein und dem Hüttenwirt des Otto-Schutzhauses, dem „Raxkönig“ Camillo Kronich (1876–1958), errichtet
Wir hatten die Gondel um 16:00 für die Rückfahrt und so machten wir uns auf den Rückweg – ab und zu blieben wir stehen um die gute Luft einzuatmen. Viele Wanderer nächtigen auf der Rax in den zur Verfügung stehenden Schutzhütten. Neben dem Ottohaus gibt es da noch das Karl Ludwig Haus oder das Habsburghaus und noch so einige. Die Abendstunden, oder auch den Morgen auf der Rax zu erleben, hat sicher seinen Reiz.
Als wir den Gasthof Raxalm erreichten, hatten wir noch Zeit für einen Kaffee und ich musste unbedingt einen der hausgemachten Punschkrapfen testen. Dabei genossen wir noch ein letztes Mal die wunderbare Aussicht, bevor es mit der Gondel wieder ins Tal ging. Ein Gipfelkreuz ist sich diesmal nicht ausgegangen, aber wer weiß, vielleicht gibt es ja ein nächstes Mal.
An der Talstation angekommen bemerkten wir, wie angenehm kühl es doch am Berg war. So ging ein wunderbarer Ausflug dem Ende zu und auch wenn man kein Bergwanderer ist, so wie ich, so war dieser Tag doch ein absolut cooles Erlebnis, an das meine Freundin und ich noch gerne zurückdenken werden.
(c) Text Angelika Högn
(c) Fotos Claudia Thonhauser
Comments