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DIE DONAUINSEL - von der Donaustadtbrücke zur Südspitze

Ein wunderbarer Herbst, der uns im Jahr 2023 beschieden war und so setze ich an einem warmen, sonnigen Oktobertag meine Erkundungstour auf der Donauinsel fort.

Über ein kleines Wegerl von der U2 Donaustadtbrücke gelange ich zu einer Hängebrücke für Radfahrer, die seit 1999 unter der Praterbrücke auf die Donauinsel führt. Auch Fußgänger können sie benutzen, so wie ich jetzt. Der Verkehr auf der Praterbrücke ist heftig und die Hängebrücke beginnt leicht zu vibrieren, wie es bei Hängebrücken halt ist 😊.


Auf der Donauinsel angekommen bestaune ich die vielen Graffitis, die es hier gibt. Dieses hat mir besonders gut gefallen.


Wieder fallen mir die vielen Baumgruppen und das satte Grün der Wiesen auf und so setze ich meinen Weg am Ufer der Neuen Donau entlang fort und begebe mich auf die Suche nach dem Steinkreis, der nahe dieser Hängebrücke sein soll.


Wenn man vom Hauptweg abzweigt, kommt man zu einem kleinen Wäldchen und so habe ich die Krötenlacke gefunden. Dass sie so heißt, erzählt mir ein Mann, der gerade hier auf seinem Weg zur Arbeit eine Pause macht und die Sonne genießt. Er kennt sich hier sehr gut aus und es war angenehm mit ihm zu plaudern. Er erklärt mir auch den Weg zum Steinkreis.



Ich treffe auf Obstbäume, die hier gepflanzt wurden und auf der großen Wiese blühen Blumen und Hummeln, Bienen und Schmetterlinge schwirren herum, es scheint Frühling zu sein, obwohl wir bereits Oktober haben.

Ca. 200 Meter weiter von der Krötenlacke, also ungefähr eine halbe Stunde von der Donaustadtbrücke entfernt, entdecke ich den Steinkreis – er ist nicht ganz leicht zu finden, da er versteckt in einem kleinen Wäldchen liegt.

Ich muss an Südengland und Avebury denken, obwohl dieser Kreis hier viel kleiner ist, so ist er doch ein beeindruckender und mystischer Ort. Es handelt sich hierbei um einen astronomischen Kalender.



Vom Steinkreis führt mich der Betonweg nahe der Donau liegend weiter. Immer wieder stoße ich auf ganz tolle Graffitis, die mich faszinieren und ich erreiche die Stadlauer Ostbahnbrücke, die erste aus Eisen gefertigte Eisenbahnbrücke.


Es gibt immer die Möglichkeit den Treppelweg an der Donau oder auch an der Neuen Donau zu gehen – oder man nimmt den Weg am Plateau, den auch vorwiegend die Radfahrer benutzen. Eines ist mir jedoch aufgefallen – die abwechslungsreiche Vegetation – mal Wiese, mal Wäldchen, mal Sträucher oder dichtes Dickicht.

Ich komme zu einer Gabelung und in der Ferne sehe ich bereits das erste Windrad Wiens.


Bei der Gabelung nehme ich den rechten Weg, also nahe dem Donauufer. Eine Tafel erinnert an die Alte Donaufähre - die möcht' ich finden.


Die Sonnenstrahlen tanzen im Wasser und ich entdecke zwei Daubelboote und beide machen auf mich einen sehr gemütlichen Eindruck. Früher wurde diese Methode des Fischfangs von Berufsfischern verwendet, heute dienen die Boote hauptsächlich als schwimmende Wochenendhäuschen.



Ein Stück weiter des Weges habe ich die Alte Fähre gefunden! Es gibt sie also noch! Liebevoll gestaltet ist der Garten - alte Tonnen und Badewannen werden als Blumenbeete verwendet – sieht urig aus.

Für einen freiwilligen Unkostenbeitrag bietet sie für Fußgänger und Radfahrer Überfahrten auf der Donau zwischen Kraftwerk Freudenau und Praterbrücke. Leider ist niemand da, denn die Überfahrten sind nur von Mai bis September. Das muss ich mit meiner Freundin unbedingt einmal machen. Vielleicht mit Frühstück im „Himmel und Wasser“ und anschließend die Rückfahrt mit dieser alten Fähre.



Unmittelbar danach befindet sich zu meiner Linken die Wassersport Arena – es ist eine der modernsten Wassersport - Anlagen Europas. Hier können Wassersport Liebhaber ihre Grenzen austesten. https://www.viennawatersportsarena.at/


Ich spaziere weiter und nähere mich dem Toten Grund, einem ehemaligen Donau-Altarm, der bewusst als Auwald Relikt erhalten wurde. Mein Weg ist links und rechts umgeben von dichtem Dickicht, das nur erahnen lässt,  welche besondere Fauna und Flora es beherbergt.




Ein Weg durch diesen Dschungel bringt mich an das Ufer der Neuen Donau zu einer Gabelung. Links geht der Weg über einen kleinen Holzsteg zur Steinspornbrücke und rechts liegt der Weg zur Walulisobrücke.


Ich hatte komplett die Zeit vergessen und bin bereits 21/2 Stunden unterwegs. Es ist kurz nach 16:00 und ich will nicht in die Dämmerung kommen und so nehme ich den Weg entlang der Neuen Donau retour Richtung Steinspornbrücke.


Beim Restaurant Himmel und Wasser mache ich kurz Halt und lasse meinen Blick über das Wasser schweifen. Sehr einladend thront dieses Restaurant an der Uferböschung nahe der Steinspornbrücke und ist so auch gut mit den Öffis zu erreichen.


Am nächsten Tag nehme ich den Bus 92 B bis zur Station Lobgrundstraße und gelange so über die Walulisobrücke auf die Donauinsel um meinen Weg zur Südspitze fortzusetzen.


Ein Schild zeigt mir den Weg zur Rad- und Wanderschenke – das ist mein nächstes Ziel, doch zuerst wechsle ich an das Donauufer und gehe ein kleines Stück des Weges wieder zurück, also Richtung Steinspornbrücke um das Kraftwerk Freudenau zu begutachten. Sehr imposant! In unmittelbarer Nähe stoße ich auf eine Holzbrücke, die zu einem FKK Bereich führt.



Ich entschließe mich den Treppelweg nahe dem Donauufer zu nehmen. Der Herbst hat die Blätter in bunte Farben gehüllt und zeigt eine der schönsten Seiten der Natur! Mein Blick fällt auf Pfahlhäuschen aus Holz mit liebevoll gestalteten Gärten. Hier ist man bestimmt ungestört, allerdings ist man im Sommer sicher auch Opfer von Gelsen. 😊




Ich bin bei der Rad- und Wanderschenke angelangt. Es ist ein Familienbetrieb mit köstlichen Broten, Würstel und auch einem selbstgemachten Tagesteller. Hier mache ich Rast und komme mit einem sehr netten Ehepaar ins Gespräch.


Gut gestärkt setze ich meinen Weg an der Donauuferseite fort, mittlerweile ist es 14:30 und ich muss darauf achten nicht in die Dämmerung zu kommen. Ein Schild gibt mir den Hinweis, dass hier eine Uferschwalbenkolonnie nistet.

Ich komme an wunderschön gestalteten Holzpfahlhäuschen vorbei – eines davon hat einen außergewöhnlich gepflegten Rasen und macht auf mich einen sehr einladenden Eindruck. Das Hochwasser heuer hat hier sicher auch viel Schaden angerichtet. Es beginnt die Albener Schotterbank, wo auch umgestaltete Daubelboote zu finden sind.

Der letzte Teil zur Südspitze ist eine schöne Uferpromenade – ich befinde mich bereits in NÖ und kann die Südspitze schon sehen. Unglaublich, ich habe es geschafft die gesamte Donauinsel zu Fuß abzugehen. Ein Glücksgefühl steigt in mir hoch und die Weite des Donaustroms begeistert mich.

Ich habe viel gelernt, sehr viele neue Eindrücke gewonnen und doch bin ich überzeugt, dass es noch einiges zu entdecken gibt. Interessante Menschen sind mir begegnet und haben mir spannende Geschichten erzählt. Ich bin überaus glücklich diese Tour gemacht zu haben.

Zurück nehme ich den Weg nahe der Neuen Donau mit Blick auf den Ölhafen.

In der Ferne kann ich schon die Gerhard Weber Brücke (Wehr 2) sehen. Diese Brücke bringt mich zur Bushaltestelle 92 B Ölhafen. Es ist bereits 16:30 als ich hier ankomme.

Müde bin ich aber happy 😊!


(c) Fotos und Text Angelika Högn

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Meine Gedanken

gehen spazieren

sollte ich mich irren

oder sind es immer

die selben,

die mich umkreisen.

Ich kann sie nicht sehen

und doch sind sie da,

aber spüren kann ich sie

zum Beispiel jetzt

da sind sie ganz nah.

Sie lassen mich

einfach nicht los!

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