Eine Schnupper-Kreuzfahrt
Ein absolutes Highlight unserer Sommerausflüge von Claudia und mir, war die Minikreuzfahrt mit der Primadonna von Wien nach Passau!

Wir wollten das immer schon mal machen – eine Flusskreuzfahrt. Eine Kreuzfahrt auf dem Meer hat uns nie interessiert, aber eine Flusskreuzfahrt, wo man die vorbeiziehenden Ländereien bewundern kann, das hat schon was. Allerdings wollten wir auch testen, wie das Reisen auf einem Flusskreuzfahrtschiff so ist, vor allem das Schlafen und so war diese 2-Tages-Fahrt einfach ideal für uns.
Am 20. Juli hieß es in Wien Nussdorf Leinen los.
Die MS Primadonna ist der einzige Flusskreuzfahrt-Katamaran der Welt.
Das Schiff wurde in Deutschland gebaut, die Schiffstaufe erfolgte am 3. Juli 1998. Im Juli 2015 wurde das Schiff von der Donau Touristik GmbH (Linz-Österreich) gekauft.

Durch die interessante Architektur in der Doppelrumpfbau-weise (Katamaran) und die 9 m hohe Bugverglasung in der Donauarena zwischen den beiden Rümpfen, sehen Sie auf die Wellen des Nibelungenstroms, welcher buchstäblich unter Ihren Füßen durchfließt.

Unsere Kabine lag am Promenadendeck und hatte einen kleinen Balkon. Das war uns wichtig, da wir damit wetterunabhängig waren.
Die große Glasfront gab eine sehr schöne Aussicht auf die Landschaft frei. Und mit allem, was man sonst auch in einem sehr guten Hotelzimmer findet, war die Kabine sehr schön und bequem.
Zuerst mussten wir das Schiff erkunden – es ist wirklich wunderschön ausgestattet.

An der Rezeption ermöglicht ein Glasfußboden mit Beleuchtung einen Blick in die Welt "unter Wasser".

Nach einem ausgiebigen Mittagsmenü machten wir es uns am Sonnendeck gemütlich, außerdem mussten wir auf unsere erste Flusskreuzfahrt unbedingt anstoßen. Die Sonne genießend im Liegestuhl, am Tisch ein Aperol-Spritzer, so ließen wir die herrliche Landschaft an uns vorüberziehen.
Stift Göttweig mit seinen Türmchen konnte man gut erkennen !

Am späten Nachmittag fuhren wir durch die Wachau – vorbei an Stift Dürnstein mit seinem blauen Turm.
Das Braun des Klosters symbolisiere das irdische Streben, der blaue Turm den Triumph Jesu über den Tod.
Sehr beeindruckt haben uns die Schleusen, besser gesagt das „hinein-manövrieren“ des Schiffes – das ist wirklich Millimeterarbeit.


Von Wien nach Passau werden 9 Schleusen durchfahren – Greifenstein, Altenwörth, Melk, Ybbs-Persenbeug, Wallsee, Abwinden-Asten, Ottensheim, Aschach und Jochenstein bildet die Grenze zu Deutschland.

Nach dem Abendessen gab es Kabarett im Board-Theater – danach mussten wir noch unbedingt an Deck und den Sternenhimmel bewundern.
Es war kühl geworden und so zogen wir uns alsbald in unsere Kabine zurück.
Am nächsten Morgen erwachten wir gut ausgeruht, wir haben in keinster Weise gemerkt auf einem Schiff zu sein. Nur die Abbremsung vor einer Schleuse habe ich kurz gespürt, aber auch gleich wieder in meine Träume verpackt 😊.
Nach dem Frühstück hieß es auschecken. Wir hatten ja nicht viel Gepäck und genossen anschließend die herrliche Landschaft der Schlögener Schlinge an Deck.
Die Schlögener Schlinge ist eine Flussschlinge im oberen Donautal in Oberösterreich, etwa auf halbem Weg zwischen Passau und Linz und der größte Zwangsmäander Europas. Das südliche, rechte Ufer liegt in der Gemeinde Haibach ob der Donau und deren Ortsteil Schlögen, nach dem die Schlinge benannt ist.
Die Einfahrt zur Schleuse Jochenstein an der Grenze war wieder spektakulär. Mit all den Ampeln war es eben doch eine Landesgrenze, nur eben am Wasser. Unser Schiff legte etwas außerhalb von Passau an und so hatten wir einen Bustransfer zum Hauptbahnhof. Wir verstauten unsere Taschen und spazierten durch die Innenstadt.

In Passau fließen drei Flüsse zusammen – Donau, Inn und Ilz – und jeder hat eine andere Farbe, dieses Farbenspiel ist faszinierend. Eigentlich hatten wir vor die „Dreiflüsse“ – Stadtrundfahrt per Schiff zu machen, jedoch als wir am Bahnhof ankamen, waren wir doch etwas müde von all den Eindrücken, die wir in den letzten 24 Stunden gesammelt hatten. Außerdem zog eine Gewitterfront auf, und so schlenderten wir einfach nur durch die Altstadt, gönnten uns einen Eiskaffee und nahmen den Zug um 16:30 nach Wien. Wir sind dem Regen einfach davon gefahren 😊.
In zwei Stunden ist man mit dem Zug in Wien Meidling und somit ist für uns klar - die Stadtrundfahrt holen wir nach. Und auch mit der Primadonna werden wir wieder cruisen!

(c) Text Angelika Högn
(c) Fotos Claudia Thonhauser