Wasser - Berge und eine Eidechse
Endlich auf den Kahlenberg â auf diesen Ausflug freuten wir uns schon lange!
Abgeschreckt hat uns bis jetzt immer meine Erinnerung an die Wanderung auf den Kahlenberg Ende der 80-iger Jahre! Dieser beschwerliche Aufstieg hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. đ
Bei einem Spazier-Gang nach Heiligenstadt entdeckten Claudia und ich einen Bus der ĂŒber den Kahlenberg auf den Leopoldsberg fĂ€hrt und zwar der 38 A. Das war die Lösung â mit dem Bus auf den Kahlenberg und dann zum Leopoldsberg wandern.
Jedoch es kam anders. Mein Jugendfreund Robert erzĂ€hlte mir vom Nasenweg, der in Form von Stufen und Aussichtsterrassen auf den Leopoldsberg fĂŒhrt. Das konnte doch nicht so beschwerlich sein, dachte ich und nachdem ich mir Bilder im Netz angesehen hatte, war es eine beschlossene Sache. Wir gehen zu FuĂ auf die Berge.
Es war der 26. MĂ€rz und die Sonnenstrahlen hatten schon viel Kraft. Wir fuhren mit der Linie D bis Nussdorf und starteten unsere Wanderung an der Donaupromenade.
Hier haben die Ausflugsschiffe, wie z.B. die Kaiserin Elisabeth ihre Anlegestellen zur Abfahrt. Wir genossen die gute Luft und konnten von Ferne schon unser Ziel sichten.
Nach ca. 20 Minuten waren wir im Kahlenbergdorf angelangt, von wo aus der Nasenweg zum Leopoldsberg fĂŒhrt. Ăbrigens â der Leopoldsberg hieĂ bis 1693 Kahlenberg, darum startet der Nasenweg im Kahlenbergdorf.
Leider mussten wir feststellen, dass der Aufstieg nicht nur aus Stufen besteht, sondern die Stufen und Plattformen auch immer wieder mit doch etwas steil ansteigenden Wegen verbunden sind.
Aber die wunderschöne Aussicht von den Terrassen entschĂ€digte uns vollkommen fĂŒr unsere MĂŒhen.
AuĂerdem stehen auf den Plateaus auch immer wieder BĂ€nke zum Rasten.
Als ich mich auf einer dieser BĂ€nke niederlieĂ, hörte ich ein rascheln. Gleich konnten wir nichts entdecken, aber als wir dem Rascheln genauer nachgingen, bemerkten wir im GestrĂŒpp eine wunderschöne Smaragdeidechse, die sich dieses PlĂ€tzchen fĂŒr ihr Sonnenbad ausgesucht hatte.
Endlich hatten wir unser Ziel erreicht â wir waren am Leopoldsberg angekommen und wie erwartet war es ein unglaublich schönes GlĂŒcksgefĂŒhl es geschafft zu haben.
Leider ist weder die Burganlage noch die Kirche fĂŒr Besucher geöffnet. Eigentlich sollte die geschlossene Kirche nach erfolgter Renovierung wieder zur VerfĂŒgung stehen, ist allerdings nicht der Fall. Wir genossen die Aussicht und wanderten weiter Richtung Kahlenberg. đ
Der Weg fĂŒhrte uns zuerst zum Waldseilpark, der Erlebniswelt Kahlenberg. Fasziniert schauten wir den Kletterern zu, wie sie den Parcour meisterten. Claudia und ich waren uns sofort einig - das mĂŒssen wir auch mal ausprobieren.
Nach dieser Erlebniswelt landeten wir auf der Elisabethwiese. Diese Gegend weckte in mir die Erinnerung an wunderschöne Ostern, als ich noch ein Kind war: Meine Eltern fuhren mit mir auf den Kahlenberg, wir breiteten unsere Decke aus und beobachteten die Segelflieger, die hoch oben am Himmel kreisten: âin einem dieser Flugzeuge sitzt sicher der Osterhaseâ sagte meine Mutter und ich schaute mit groĂen Augen in den Himmel.
Nach einiger Zeit meinte meine Mutter, dass der Osterhase schon dagewesen sei, er sei per Fallschirm vom Himmel gesegelt. Und wirklich, plötzlich entdeckte ich im Gras bunte Eier - an diese Ostern denke ich sehr gerne zurĂŒck!
An dieser Wiese liegt die JosefinenhĂŒtte. In dem wunderschönen Gastgarten kann man sich von der traditionellen KĂŒche und saisonalen Schmankerln verwöhnen lassen.
Aber wir waren noch nicht hungrig und wollten unsere Jause unbedingt auf der Aussichtsplattform des Cafe Kahlenbergs einnehmen.
Flotten Schrittes setzten wir unseren Weg fort und bemerkten plötzlich, dass uns der Weg immer mehr bergab fĂŒhrte â wir hatten wohl bei der Wiese die falsche Abzweigung genommen. Also retour zur Wiese und diesmal folgten wir wieder der weiss-rot-weissen Markierung. Zehn Minuten spĂ€ter landeten wir auf der Plattform des Kahlenbergs. Hier ist ein riesengroĂer Parkplatz und die Bushaltestelle des 38 A.
Ein paar Schritte weiter und wir standen vor der wunderschönen Kirche St. Josef auf dem Kahlenberg.
Nach der Besichtigung freuten wir uns schon auf eine Jause, allerdings war es mittlerweile 15:00 Uhr und auf der Aussichtsplattform tummelten sich viele Menschen, auch im Cafe war kein freier Platz in Sicht. FĂŒr gutes Essen und Kaffee mit Aussicht kommen viele Leute mit dem Auto hierher.
Wir entdeckten einen Maronistand - dieser hatte sogar geöffnet und wir freuten uns ĂŒber Maroni bei Sonnenschein im MĂ€rz. MĂŒdigkeit machte sich bemerkbar und wir beschlossen fĂŒr den RĂŒckweg den Bus zu nehmen. Auf der Fahrt nach Heiligenstadt nahmen wir noch letzte EindrĂŒcke von der Aussicht mit nach Hause â was fĂŒr ein wunderbarer Tag!
(c) Fotos Claudia Thonhauser
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